Sehbeeinträchtigung
Lernen durch Tasten und Hören
Neben dem Einsatz von sehgeschädigtenspezifischen Medien (Brailleschrift, Großdruck, Repräsentationsmedien zum Abtasten, technische Hilfsmittel) sind die sehbeeinträchtigten Jugendlichen besonders auf die Verbalisierung von Unterrichtsgegenständen und -materialien durch ihre Klassenkameraden oder die Lehrkraft angewiesen.
Zwar werden viele der Materialien im Vorfeld von Integrationshelfern oder der Förderlehrkraft entsprechend aufbereitet, dennoch gibt es immer wieder Situationen im Unterrichtsalltag, die eine gewisse Dynamik und Spontaneität bieten und fordern. Das Verbalisieren von entstehenden Tafelbildern, OHP-Folien, Arbeitsblättern oder Filmen hilft jedoch nicht nur dem sehbeeinträchtigten Jugendlichen, sondern auch den Mitschülerinnen und Mitschülern, deren sprachliche Ausdrucksfähigkeit so immer wieder geschult wird.
Somit ist es also nicht zuletzt der respektvolle Umgang miteinander, der das gemeinsame Lernen und die Spontaneität im Unterricht ermöglicht.
Unterstützung erfahren die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrpersonen durch die Kooperation mit der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte in Neuwied. Ausgebildete Förderschullehrkräfte bereiten die Unterrichtsmaterialien vor und geben Tipps für den Unterricht.
Beim gemeinsamen Lernen und besonders bei der Benotung sowie bei Leistungsüberprüfungen müssen die besonderen Belange der sehbeeinträchtigten Schülerinnen und Schüler berücksichtigt werden. Dies geschieht im Rahmen eines individuell festzulegenden Nachteilsausgleiches, der sich an den jeweiligen Möglichkeiten der Jugendlichen orientiert.