Schulleiter Johannes Arnold zeigte sich zu Beginn seiner Festrede erfreut darüber, dass mit der Stadthalle ein Ort gefunden worden sei, der der Bedeutung der Vergabe der Reifezeugnisse gerecht werde, und dankte dem ebenfalls anwesenden Bürgermeister für diese Möglichkeit. Das Motto der Abiturientia – „13 Jahre gespielt und nichts gespeichert“ – in den Blick nehmend, stellte Arnold sodann klar, dass er die diesjährige Abiturientia keineswegs als lediglich „daddelnd“ wahrgenommen habe. Wichtiger als der Speicherstand sei die Fähigkeit, die beim Spielen als einer der ursprünglichsten Formen des Lernens erworbene Geschicklichkeit auch auf andere Spiele übertragen zu können, betonte der Schulleiter und konstatierte: „Ich bin mir sicher, dass euch eure Zeit am WRG genau diejenigen Fähigkeiten vermitteln konnte, die es euch ermöglichen, beim Spiel des Lebens gut mitspielen zu können.“
Für das nunmehr folgende „neue Spiel“, das sich jede und jeder nach eigenen Stärken und Neigungen aussuchen könne, gelte es, die antrainierten Fertigkeiten zu nutzen, „um einen positiven Einfluss auf die Welt auszuüben“. Abschließend riet Arnold den Helden im Spiel „Abitendo 2023“, auf dem weiteren Weg gelegentlich durchaus auch mal zu speichern und eine Pause einzulegen: „Die Welt verändert sich ständig, es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Schaut, wo ihr eigentlich gerade steht und ob ihr tatsächlich das Spiel spielt, das ihr noch spielen wollt. Manchmal ist ein Reset, wie ihr ihn gerade erlebt, dringend notwendig.“
Auch Christoph Mohr, der vor seinem Amtsantritt als Bürgermeister einen Teil des Jahrgangs auf seiner schulischen Reise hatte begleiten dürfen, ließ es sich nicht nehmen, einige persönliche Worte an die Anwesenden zu richten. Neben dem Dank an die einstigen Kollegen sowie die Eltern, die jeweils viel Arbeit, Mühe und Nerven investiert hätten, richtete er ein besonderes Dankeschön an die Abiturientinnen und Abiturienten: vieles hätten sie in den vergangenen drei Jahren ertragen müssen, mit großer Geduld hätten sie entscheidend daran mitgewirkt, die Zeit der Pandemie zu überwinden. Unter Verweis auf die großen Herausforderungen der Zeit und den hinlänglich bekannten Fachkräftemangel ermunterte er die Absolventinnen und Absolventen dazu, sich der für die junge Generation durchaus auch vorteilhaften Situation bewusst zu sein: „Die Welt steht euch offen! Die Welt wartet auf euch, sie empfängt euch mit offenen Armen! Nutzt diese Chance!“
Im Anschluss an die Zeugnisvergabe, die Schulleiter Arnold gemeinsam mit dem MSS-Leiter Sven Störmer sowie den Stammkursleitern Ursula Höppe, Nicole Lexen, Elke Mattern, Dr. Alexander Kulosa, Thomas Damson und Dorian Wüsten vornahm, erfolgte die Ehrung zahlreicher herausragender Leistungen, für die auch der Förderkreis des Gymnasiums Buchpreise und Büchergutscheine zur Verfügung gestellt hatte.
Hanna Alberro wurde als bester Quereinsteiger ausgezeichnet. Sophia Dietz, Marie Simon und Jan-Luca Theis wurden aufgrund ihrer insgesamt sehr guten Leistungen geehrt, letzterer durfte sich zudem über eine einjährige Mitgliedschaft in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft freuen. Mika Scherhag erhielt den Abiturientenpreis des Verbands Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin. Der von der Gesellschaft Deutscher Chemiker gestiftete Preis für das beste Chemie-Abitur wurde an Idris Boukhers vergeben. Für seine kreativen Ideen und seine spontane Einsatzbereitschaft wurde Henri Lewin mit dem Preis der Fachschaft Darstellendes Spiel ausgezeichnet. Sophia Ganzert erhielt den Preis des Vereins Deutsche Sprache für das beste Deutsch-Abitur sowie eine Urkunde des Fachverbands Philosophie. Ebenfalls im Fach Philosophie wurde Paul Vincent Gandner mit einer Urkunde sowie einer einjährigen Mitgliedschaft im Fachverband geehrt. Der Preis des rheinland-pfälzischen Philologenverbandes für das beste Abitur im Fach Geschichte wurde an Evelyn Fisi vergeben. Aufgrund herausragender Leistungen im schriftlichen Abitur erhielten Angelina Berger und Nick Keuler den Preis der Fachschaft Latein, inklusive einer lateinischen Urkunde des Deutschen
Altphilologenverbandes. Angelina Berger erhielt außerdem einen Preis der Fachschaft Ethik/Philosophie, Nick Keuler wurde für seine Leistungen sowie sein schulisches und außerschulisches Engagement im Bereich Sport mit dem „Pierre de Coubertin“-Abiturpreis ausgezeichnet.
Das beste Abitur des Jahrgangs mit der Traumnote 1,0 wurde an Sara Jessenvergeben, die neben den Ehrungen für ihre Leistungen in Chemie und Französisch auch jeweils eine Urkunde und einen Buchpreis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung sowie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft erhielt. Die Urkunden und Preise dieser beiden Fachgesellschaften wurden ebenfalls an Nils Frisch vergeben, der zudem für sein
vorbildliches Engagement im Laufe seiner Schulzeit, unter anderem in seiner Funktion als Schülersprecher, mit dem Preis der Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. Stefanie Hubig, ausgezeichnet wurde.
Für sehr gute Leistungen sowie besonderes Engagement im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik verlieh die Schule zudem das schuleigene MINT-Diplom an Sara Jessen, Nils Frisch und Marcel Lange. Als langjährige Mitglieder der Schulband wurden Sophie Dott, Rebekka Lüttke, Idris Boukhers, Kordian Cichocki und Moritz Kögler geehrt und verabschiedet. Für ihren kontinuierlichen und wichtigen Einsatz im Schulsanitätsdienst wurden Annemarie Fröse, Julia Herber und Yaren Soylu ausgezeichnet.
Der festliche Abiturball fand dann eine Woche später in der Stadt- und Kongresshalle Vallendar statt. Hier geleiteten Evelyn Fisi und Marcel Lange als Moderatoren die Gäste durch den ersten, Nils Frisch und Henri Lewin durch den zweiten Teil des umfang- und abwechslungsreichen Programms, das nach einem stimmungsvollen Auftakt durch die „einzig wahre Schulband“ gleichsam eine Zeitreise durch eine offenkundig nicht nur langweilige Schulzeit bot. Kordian Cichocki warf in seiner launigen Abiturientenrede einen Blick zurück auf die Erfahrungen, Erfolge und Fehler seiner „kontrastreichen, schlagfertigen, teils widersprüchlichen, aber doch gewitzten und charmanten Stufe“. Die technischen Errungenschaften, die es in einer noch nie dagewesenen (Pandemie-)Situation möglich machten, Unterricht respektive „banale Beschäftigungstherapien“ bis in die eigenen vier Wände zu bringen, fanden dabei ebenso Erwähnung wie die fachlichen Herausforderungen tatsächlicher oder empfundener Leistungskurse. In Erinnerung an Mottowoche und Abistreich betonte er: „Wir werden noch lange am WRG Thema sein. Ob unsere Polonaisen noch immer durch die Gänge hallen oder im Aufenthaltsraum noch nach Jahren Zeitungsfetzen gefunden werden: es sind Andenken!“ Seine einstigen Weggefährten ermunterte er zum Abschied, die im Kampf der Oberstufenzeit bewiesene Entschlossenheit als einen Schatz für das gesamte weitere Leben zu bewahren.
Der sorgfältig durchchoreographierte Auftritt eines zwölfköpfigen Männerballetts brachte schließlich den Saal zum Beben und stellte – sicher auch zur Freude der fünf Trainerinnen, die in den Wochen zuvor offenkundig Beeindruckendes geleistet hatten – einen Höhepunkt des Abends dar. Kaum weniger beeindruckend war so manche schauspielerische Leistung in den zahlreich dargebotenen Lehrersketchen, mit denen die Abiturientia die Marotten und Verhaltensweisen ihrer einstigen Pauker augenzwinkernd und durchaus auch kritisch aufs Korn nahm. Dass der Abschied dennoch auch aufseiten des Kollegiums nicht unbedingt leichtfällt, machte der Auftritt eines kleinen Lehrerchores deutlich; zur Melodie der Gladbacher Hymne „Die Seele brennt“ sang er: „Denn du lebende Legende Stufe 13 WRG, schriebst ein Stück der Schulgeschichte und der Abschied tut nun weh!“
Im Anschluss an das Programm bot die Afterparty ausreichend Gelegenheit, das Erreichte ausgelassen zu feiern und im Gespräch die gemeinsamen Erlebnisse Revue passieren zu lassen, aber zugleich auch auf das Kommende zu schauen und sich, mit dem Reifezeugnis ausgestattet, bewusst zu werden: die Welt wartet auf mich!
Die Abiturientinnen und Abiturienten:
Hanna Alberro, Jana Bax, Seda Bayraktar, Angelina Berger, Kevin Bildhauer, Elias Böhm, Julia Bomm, Idris Boukhers, Marco Brügel, Gianivel Brustolon, Nick Büdenbender, Kordian Cichocki, Juliana Claaßen, Paul Dahlke, Sophia Dietz, Abdel Hamid Djorf, Tuana Dogan, Sophie Dott, Tim Ecker, Evelyn Fisi, Finn Frechen, Nils Frisch, Christian Fröhlich, Annemarie Fröse, Paul Vincent Gandner, Sophia Ganzert, Ben Luis Geske, Leonie Hancke, Julia Herber, Janis Heuser, Felix Hüsam, Lukas Jessen, Sara Jessen, Jan Jutz, Luca Kaiser, Ludwig Kaiser, Leonie Kannengießer, Nick Keuler, Lisa Kintzinger, Moritz Kögler, Jennifer Konrad, Moritz Kreil, Fabian Kröber, Marcel Lange, Henri Lewin, Antonia Lochbaum, Simon Lohner, Rebeka Lüttke, Hannah Mauer, Fabienne Noll, Lisanne Normann, Lena Otto, Leah Pasini, Leon Poepping, Alisa Prothmann, Kim Ronig, Mariam Sayed, Moritz Schade, Mika Scherhag, Nico Schmitz, Paul Schröder, Marlene Seebach, Alina Serkees, Marie Simon, Carina Skalicky, Yaren Soylu, Annika Spoo, Annalena Staudt, Mira Staudt,
Linus Stritzke, Jan-Luca Theis, Johannes Traupe, Felix Trukenmüller, Jana Urban, Jule Versmold, Ansgar Wagner, Manos Wagner, Eric Weyer, Jonas Wolf, Lilly Würkert, Melisa Yildirim, Carla Zeitler.
( – Matthias Prill –)