Exkursion nach Verdun

Schauplatz einer der verlustreichsten Gräberfeld in Verdun, tausende KreuzeSchlachten des Ersten Weltkriegs und heute Mahnmal für den Frieden

Am 10. Februar starteten wir um 6h45 zu einer Exkursion nach Verdun in Lothringen. Wir, das waren Schüler*innen der Jahrgangsstufen 11 bis 13 unter Begleitung von Frau Mattern, Frau Braun und Frau Neuser.
Von Koblenz fuhren wir durch Luxemburg über Metz zum Schauplatz des Geschehens. Den
ganzen Tag über begleitete uns sonniges, aber winterlich kaltes Wetter. Diverse Staus, vor
allem in Luxemburg, strapazierten ein wenig unsere Nerven und führten dazu, dass wir mit
Verspätung in Verdun ankamen. Aber doch rechtzeitig zu unserem ersten Programmpunkt, der Citadelle Souterraine. Dort sitzt man, mit VR-Brillen versehen, in einem Mini-Zug und erlebt in einer Licht- und Tonshow das Leben der Soldaten im Ersten Weltkrieg; man wird sozusagen aktiv in die damalige Welt mit einbezogen.

Außenansicht Fort de DouaumontDanach fuhren wir auf die Höhen oberhalb von Verdun zu den ehemaligen Schlachtfeldern, vorbei u.A. an dem Tranchée des Baïonnettes. Im Fort de Douaumont erwartete uns eine Führung in deutscher Sprache. Das Fort war 1916 hart umkämpft und abwechselnd von Deutschen und Franzosen besetzt. Unsere sympathische Führerin erläuterte uns sehr anschaulich, unter welch furchtbaren Umständen die Soldaten dort leben und welchen physischen und psychischen Belastungen sie standhalten mussten.

Danach gab es freie Zeit zur Besichtigung der großen Verteidigungsanlage. Der ca. 30minütige Fußweg hinunter zur Gedenkstätte mit Kapelle, Gedenkhalle und Beinhaus vermittelte uns ein intensives Erleben der zerstörten Landschaft und wie sie damals mit ihren Lauf- und Schützengräben in ein militärisches Gelände das Gelände rund um das Fort Duomont: von Bombentrichtern deformiert.verwandelt wurde. Auf den Film über die Schlacht von Verdun und darüber, wie das Beinhaus nach dem Krieg errichtet wurde, um den Gebeinen der unbekannten Gefallenen eine würdevolle Ruhestätte zu geben, mussten wir aus Zeitgründen leider verzichten.

Dafür hatten wir Zeit für einen Gang über die riesige, parkartige Gräberanlage. Oberhalb des endlosen Gräberfeldes steht eine Gedenktafel zu Ehren des französischen Staatspräsidenten François Mimuslimisches Grabfeld innerhalb der parkartigen Gräberanlagentterand und des deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl, die sich 1984 hier die Hand zu einer symbolischen Versöhnungsgeste reichen.
Zum Abschluss machten wir Halt in Fleury. Dieser Ort mit dem schönen Namen, u.A. besungen von MC Solaar in ihrem Lied „Les Mirabelles“, wurde bei den furchtbaren Kämpfen 1916 vollständig zerstört, nicht mehr wiederaufgebaut und als Mahnmal belassen. Schilder weisen darauf hin, wo früher die Gebäude standen. Der Ort ist heute ein von Granatentrichtern geprägtes Waldstück und lässt sich nur noch gedanklich rekonstruieren.eine aus Holz geschnitzte Statue eines französischen Soldaten aus dem 1.Weltkrieg

Unseren Besuch begleitete die untergehende Sonne.
Leider ließ das dicht gedrängte Programm keine Zeit für Kulinarisches vor Ort… Das mussten wir uns für ein andermal aufheben.

Dafür gestaltete sich die Rückfahrt nach Koblenz noch recht spannend. Ca. 60km hinter Verdun verlor unser Bus den linken hinteren Außenreifen und wir haben es der großen Umsicht und Reaktionsschnelle unseres Busfahrers zu verdanken, dass wir sicher und unbeschadet auf dem Seitenstreifen zum Stehen kamen.

Zwei Straßenwärter mit Taschenlampen suchen in der Dunkelheit vergeblich nach einem verloren gegangenen Reifen.

à la recherche du pneu perdu…

Ein wenig aufregend war es dann schon, in der Dunkelheit neben dem Bus hinter den Leitplanken auf Polizei, Straßenwacht und Autobahnnotfallservice zu warten. Letztlich konnte unser Bus nicht mehr fahrtüchtig gemacht werden und wir wurden von einem anderen Bus, den unser Busunternehmen aus Deutschland sofort losgeschickt hatte, an einer nahegelegenen Autobahnraststätte abgeholt.
Wohlbehalten, aber auch erschöpft landeten wir um 2h30 in Bendorf.

Fazit: Ein Tag mit vielen, sehr intensiven Eindrücken, der uns allen besonders in diesen
unfriedlichen Zeiten noch einmal bewusst gemacht hat, wie sehr es sich lohnt, sich für den
Bewahrung des Friedens in der Welt einzusetzen.
Zum Schluss danken wir sehr herzlich dem Förderverein des WRG, der unsere Fahrt mit einer großzügigen Spende unterstützt hat!

(-Text: E. Mattern, Fotos: U. Neuser –)