Schülermultiplikatorenseminar (SMS) 2025: „Auf der Suche nach…“
Als Bestandteil der Präventionsmaßnahmen unserer Schule im Bereich Suchtverhalten werden jährlich Multiplikatoren im Jahrgang 9 in einem mehrtägigen Seminar in Kooperation mit dem Hilda-Gymnasium Koblenz, dem Bertha-von-Suttner-Gymnasium Andernach sowie dem Are-Gymnasium in Bad Neuenahr ausgebildet.
In diesem Frühjahr fand das Seminar vom 10.03.-12.03.2025 in der evangelischen Familienbildungsstätte Rheinbach-Merzbach in Begleitung von Frau Fettelschoß und Herrn Finke statt. Während des Seminars arbeiteten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Lehrkräften und Schulsozialarbeiterinnen an einer Einführung in die Suchtthematik: Was bedeutet Sucht? Was macht süchtig? Warum wird man süchtig? etc. Nicht nur das, was im Allgemeinen als Droge bezeichnet wird, kann zur Sucht werden: Auch Dinge, die wir als alltäglich bewerten und die bei normaler Benutzung wenig bedenklich sind, können bei regelmäßiger Nutzung ohne medizinische Notwendigkeit zum Suchtstoff werden, z.B. Nasenspray.
Der inhaltliche Schwerpunkt lag auf den Faktoren, welche zu einer Sucht führen. Genauso wurden die entsprechenden Auswirkungen in den Blick genommen. So werden Menschen süchtig, die begrenzte Möglichkeiten haben, zu entspannen und/oder sich abzulenken. So kann sich eine Sucht nach Dingen entwickeln, die Entspannung und Ablenkung sehr einfach machen. Durch die Einfachheit und Schnelligkeit der Wirkung von etwa legalen Drogen werden Wege, die diesen Entspannungseffekt langfristig sichern, doch mit mehr Aufwand zu erreichen sind, oft vernachlässigt oder komplett aufgegeben. So folgt Missbrauch, Abhängigkeiten entstehen und enden in einer Sucht.
Besonders beeindruckt haben uns während des Seminars die Gespräche mit den beiden Polizeibeamten der PI Bad Neuenahr-Ahrweiler und den Rehabilitanden aus der Fachklinik Meckenheim, die von ihren beruflichen sowie persönlichen Erfahrungen berichtet haben. Die Polizisten wussten von schlimmen Erlebnissen mit Mischkonsumenten von Alkohol und chemischen Drogen zu erzählen und die Suchtpatienten teilten ihre eigenen Erfahrungen mit Cannabinoiden und Amphetaminen. Es kritisierten sowohl die Polizisten als auch die Suchtpatienten die Legalisierung von Cannabis, u.a. da kaum legale Absatzmärkte geschaffen wurden und so die Funktion als Einstiegsdroge in den illegalen Markt erhalten bleibt. Die Offenheit der Betroffenen ist uns allen sehr im Gedächtnis geblieben und hat uns durchaus bewegt.
Alles in allem sind wir sehr froh, an diesem Seminar teilgenommen zu haben: Wir haben viel Neues gelernt und möchten dieses Wissen gerne in den nächsten Wochen an unsere Mitschülerinnen und Mitschüler weitergeben. Suchtprävention ist ein sehr wichtiges Thema, vor allem in einer Zeit, in der Drogenkonsum, unter anderem durch Vapes, immer weiter verharmlost wird und unsere Gesellschaft auch von anderen potenziell süchtig machenden Phänomenen – wie etwa Social Media – in ihrem Alltag bestimmt wird.
Ein ganz besonderer Dank geht an unsere Sponsoren, ohne die eine Teilnahme und Durchführung an einer mehrtägigen außerschulischen Kooperationsveranstaltung nicht möglich wäre:
Ein herzliches DANKE an die VR Bank RheinAhrEifel, die Sparkasse Koblenz und die LOTTO Stiftung Rheinland-Pfalz.
(Marion Fettelschoß)