Anderer Orten muß man das Bedeutende suchen, hier werden wir davon überdrängt und überfüllt. […] Man müßte mit tausend Griffeln schreiben, was soll hier eine Feder! Und dann ist man abends müde und erschöpft vom Schauen und Staunen.
~ Johann Wolfgang von Goethe

Unsere gemeinsame Reise nach Rom (Klassenstufe 11) begann am Sonntag, dem 30. Juni 2024, mit einem Flug von Frankfurt nach Rom-Fiumicino. Alle Schülerinnen und Schüler erreichten rechtzeitig den Flughafen, wobei sich weder die Vorfreude noch die Aufregung in Grenzen hielt. Nachdem die Sicherheitskontrollen zügig durchlaufen waren, verteilte Herr Civello an jeden Schüler einen kleinen Programmplan, der den Ablauf der nächsten fünf Tage festlegte. Vor dem Abflug blieb den Schülern noch circa eine Stunde Zeit, die einige nutzten, um Parfüms zu testen oder um sich etwas zum Essen zu holen, während der Großteil anlässlich der Fußball-Europameisterschaft am Fußballstand Kick-Tipp spielte. Dabei wurden viele Preise wie zum Beispiel Turnbeutel oder Portemonnaies gewonnen.

Der Flug verlief angenehm und während der Landung konnte man auf die faszinierende, westliche Küste Italiens blicken. Nach der Gepäckabholung folgte eine einstündige Busfahrt zu unserer Unterkunft, die uns nun einen erstaunlichen ersten Eindruck der römischen Architektur und der Prachtstraßen bot. Gegen 16 Uhr erreichten wir das Hotel Touring in der Via Principe Amedeo 2. Kurz darauf, nach dem Aussteigen, trafen wir sofort auf einen Straßenverkäufer, der motiviert „fresh water for one euro“ anbot, obwohl nur dreißig Meter entfernt ein Trinkbrunnen mit kostenlosem, kaltem Wasser stand. Das Hotel selbst war bescheiden, doch da es nur zum Übernachten diente, war dies für unsere Gruppe nicht von großer Bedeutung.

Unser erster Programmpunkt führte uns zum Kolosseum, welches in der Dunkelheit beleuchtet besonders herausstach. Einige Zeit später, mit Blick auf das riesige Forum Romanum, vor dem Denkmal Caesars, hielten Lena und Jana den ersten Vortrag, der sich mit dem Leben und Werk des Julius Caesar beschäftigte. Der folgende Spaziergang führte uns zur Piazza Venezia, zu jenem Ort, an dem Matwej einen Vortrag über Mussolini und die faschistische Architektur Roms hielt. Vor dem Monumento a Vittorio Emanuele II sahen wir zusätzlich die ewige Flamme brennen. Von der Piazza Venezia aus bestiegen wir den Kapitolinischen Hügel, um das Reiterstandbild des Mark Aurel auf der Piazza del Campidoglio zu bewundern. Gleich darauf ging es weiter, mit einem Besuch des Teatro Marcello, wo Herr Civello einen faszinierenden Vortrag über Ovids Liebesdichtung und die „Frauenjagd im Theater“ hielt. Der Abend fand seinen Abschluss am berühmten Trevibrunnen, der in Wirklichkeit noch gigantischer wirkte als auf Bildern. Der erste Abend in Rom war spannend und bereits an diesem Tag hatten wir mehr von der Stadt gesehen, als man es in einer ganzen Woche erwartet hätte.

Endlich! Unser erster richtiger Tag: Montag, der 1. Juli 2024, begann mit einem leckeren italienischen Frühstück, in einer der vielen charmanten italienischen Bars. Besonders empfiehlt es sich hier, das berühmte Cornetto zu probieren.

Nach der Stärkung machten wir uns gegen 13:30 Uhr auf den Weg zum Kolosseum. Dort angekommen, betrachteten wir das Innere dieses enormen Bauwerks und hörten einem informativen Vortrag von Adriana und Samy über die „blutigen Spiele“ im Colosseo zu, der auf den Briefen Senecas basierte. Dieser Vortag ermöglichte es uns, die damalige Zeit als möglichst realitätsnah zu empfinden und uns in das Römische Reich hineinzudenken.

Im Anschluss daran spazierte unsere Gruppe zum Forum Romanum. Trotz der anstrengenden und langen Fußwege wurde die Stimmung durch Herrn Civellos und Stanimirs neu erfundenen Podcast aufgelockert, der für gute Unterhaltung sorgte. Während der Überquerung des Forums hielten Marlon W. und Tim ein fesselndes Referat über „Das Forum Romanum und die römische Rhetorik“ am Beispiel von Ciceros Reden. Der darauf folgende Aufstieg des Palatin war erneut sehr anstrengend und wir mussten zahlreiche Treppenstufen hinaufsteigen, um endlich anzukommen. Dort hielten Max und Mauritz einen Vortrag zum „Herrschaftsanspruch der Römer“ anhand von Vergils Aeneis, der uns alle zum Nachdenken anregte.

Der Besuch des Circus Maximus begann gegen 18:30 Uhr. Stanimir und Marlon R. hielten dort einen Vortrag über „Ovids Liebesdichtung“, mit dem Fokus auf die „Frauenjagd im Circus“. Zudem referierten Marcel und Julian über den Circus, im Zusammenhang mit den Wagenrennen und Plinius.

Um den Tag gemeinsam abzuschließen, begaben wir uns erneut zum wunderschönen Trevibrunnen.

Am Dienstag, dem 2. Juli 2024, begann der zweite Tag nach dem Frühstück mit einem spannenden Stadtspaziergang, der um 11 Uhr startete. Wir erkundeten zahlreiche bedeutende Orte in Rom, die viele kulturelle Eindrücke boten:

Der erste Zielort war das Castel Sant’Angelo, eine historische Festung mit einer beeindruckenden Architektur und Geschichte. Danach liefen wir zum Campo de‘ Fiori, einem lebhaften Markt, auf dem ein besonders sehenswerter Stand eines verrückten Mannes besucht wurde, der seit Jahren, fast den ganzen Tag über, Gemüse sowie Karotten schält und verkauft. Anschließend besuchten wir die Piazza Navona, einen berühmten Platz im Zentrum Roms, der für seine Barockarchitektur und seine Brunnen bekannt ist. Weiter ging es zum Pantheon, einem heiligen Tempel, der ursprünglich allen römischen Göttern gewidmet war. Der beste Stopp war Giolitti, eine Eisdiele, die als eine der besten der Welt gilt (meines Erachtens nach zurecht). Später wurde der Palazzo Montecitorio als Sitz der Abgeordnetenkammer des italienischen Parlaments besichtigt, daraufhin die Piazza Colonna, ein bedeutender Platz, benannt nach der Trajanssäule, die in dessen Mitte steht.

Von 18:30 bis 20:00 Uhr stand ein Besuch der Villa Borghese auf dem Programm. Dort hielt Frau Höppe einen besonders lehrreichen Vortrag zum Thema „Goethe und Rom im Spiegel der Römischen Elegien“ sowie über das Goethe-Denkmal, welches dort zu besichtigen ist.

Der Tag endete mit einem beeindruckenden Sonnenuntergang auf dem Pincio. Der Ausblick auf Rom war großartig, und wir genossen die Atmosphäre mit einem Straßenmusiker, tanzten, sangen und verbreiteten gute Stimmung. Der Abend fand seinen Abschluss in Trastevere, dort ließen wir ihn in geselliger Runde ausklingen.

Nun war es schon Mittwoch, der 3. Juli 2024, dementsprechend unser letzter, richtiger Tag in dieser wunderschönen Stadt. Er begann um 11 Uhr mit einem Einblick in die römische Bäderkultur, nämlich bei den Caracalla-Thermen. Emilie und Diana hielten ein detailreiches Referat zu diesem Thema. Außerdem gab es zu dem Zeitpunkt unseres Besuches eine moderne Kunstausstellung, in mitten der Thermen.

Um 15 Uhr führte uns das Programm zum Vatikan. Während wir in der Schlange für den Einlass standen, begann es plötzlich zu regnen. Interessanterweise tauchten mitten aus dem Nichts, im Regen Straßenverkäufer auf, die Regenschirme anboten. Da wir keine Schirme kaufen wollten, stellten wir uns lediglich unter das nächste Dach, während wir gespannt dem Vortrag von Niki und Christian zuhörten, der sich mit „Rom – Stadt der Obelisken“ beschäftigte. Der Vortrag war nicht nur informativ, sondern auch eine Ablenkung vom Regen.

Schließlich hörte es auf zu regnen, und wir machten uns für den Besuch der Kuppel des Petersdoms bereit. Der Aufstieg war eine große Herausforderung: 551 Stufen bei über 30 Grad. Oben angekommen, waren wir alle erschöpft, aber die fantastische Aussicht glich unsere Bemühungen wieder aus. Danach besichtigten wir die Basilika San Pietro, deren Größe und Baustil uns alle erstaunte.

Der letzte Abend des Aufenthalts wurde ab 20 Uhr in Trastevere verbracht. Die Stimmung war eine Mischung aus Trauer und Glücksgefühlen, da wir alle bedauerten, dass unser toller Aufenthalt zu Ende ging. Trotzdem verbrachten alle zusammen einen letzen spaßigen Abend.

„Die Stadt, die wir jetzt verlassen, ist eine lebendige, durch die Jahrhunderte hindurch durchschimmernde Geschichte. Rom, von dem wir uns trennen, trägt die Träume und Erinnerungen der Welt in sich.“
– Lord Byron –

Am Donnerstag, dem 4. Juli 2024, begann der letzte Tag unseres Rom-Aufenthalts mit einem kurzen Frühstück, gefolgt von einem Referat von Tristan über „Die Sage von der Stadtgründung nach Titus Livius und die sieben Hügel Roms“.

Der Abschied von Rom stand bevor, und es schien so, als wären wir erst gestern angekommen. Zum Abschluss unserer Reise hielt Herr Civello ein besonders emotionales Referat mit dem Titel „Abschied aus Rom: Ovids Exilliteratur im Spiegel von Goethes Italienischer Reise“.
Kurze Zeit später, um 14:45, brachte uns der Bus zurück zum Flughafen. Vom Flieger aus sahen wir das großartige und außergewöhnliche Rom zum letzten Mal.

Wir möchten uns herzlich bei unseren Lehrern Herr Civello und Frau Höppe für diese tolle Exkursion bedanken. Vielen Dank, dass Sie uns diese Fahrt ermöglicht haben und dafür, dass es mit Ihnen nie langweilig wurde. Im Namen aller Schüler kann ich sagen, dass wir die Romfahrt für immer in Erinnerung behalten werden.

( – Emma Volk und Jana Spira –)